Globale Situation des Marktes für thermoplastische Klebstoffe (erster Teil)

Die Verknappung der Rohstoffe und die Unvorhersehbarkeit der Handelsbeziehungen machen die Zukunft unsicher. Vor diesem geopolitischen und wirtschaftlichen Hintergrund haben wir mit mehreren Experten des Sektors gesprochen, die sich zu dem schwierigen industriellen Umfeld geäußert haben, in dem sich Meler befindet.

Die Fernsehansprache von Putin am 24. Februar hat eine neue Weltordnung ausgelöst. Die Kollateralwirkungen des Konflikts haben nicht nur die Logistikwege auf globaler Ebene verändert, sondern auch den Druck auf die Märkte erhöht, die bereits in den letzten Jahren durch die Pandemie gestört waren. Alle Sektoren sind mit ernsthaften Versorgungsproblemen und Schwierigkeiten aufgrund des Anstiegs der Energiepreise konfrontiert. In diesem Zusammenhang wendet sich Meler an seine Kunden und Partner, um gemeinsam einen Ausweg aus dieser Situation zu finden.

Der Markt für thermoplastische Klebstoffe:
zwischen Energieabhängigkeit und
Rohstoffknappheit

Die COVID-19-Krise brachte die globale Logistik in der ersten Hälfte des Jahres 2020 zum Erliegen, doch in den folgenden Monaten stieg die Nachfrage unaufhaltsam an. Diese unerwartete Reaktion der Märkte führte zusammen mit der Rohstoffknappheit zu einem weltweiten Preiswettbewerb. Schmelzklebstoffe sind von dieser Situation nicht verschont geblieben – wir wollen herausfinden, warum.

Viele der für die Herstellung von thermoplastischen Klebstoffen verwendeten Basispolymere werden aus Erdgas und Erdöl gewonnen. Daher wirken sich der Preis und die Verfügbarkeit von Brent-Rohöl direkt auf den Preis und die weltweite Versorgung mit Schmelzklebstoffen aus.

Dr Jorge López, Einkaufsleiter bei Euromel (argentinischer Partner von Meler), teilt seine fachliche Einschätzung der Ereignisse der letzten Monate: „Zusätzlich zu den Problemen, die durch die Pandemie verursacht wurden, verzeichnete Vinylacetat bereits seit 2020 aufgrund der Schließung mehrerer petrochemischer Anlagen einen deutlichen Anstieg. Viele Unternehmen des Sektors begannen,in einer Situation höherer Gewalt zu operieren , indem sie selektive Verkäufe an Kunden auferlegten, deren Produkte oder Nachfrage bessere Margen garantierten. Ein anschauliches Szenario: In nur neun Monaten führte die Rohstoffknappheit auf dem Markt dazu, dass der Ab-Werk-Preis pro Kilo PSA von 1,70 € auf 3,60 € anstieg.

Unser argentinischer Partner verfolgt aufmerksam die Berichte von ICIS, einer unabhängigen Einrichtung, die wöchentlich die Entwicklung der Dynamik des Marktes für Ethylen-Vinylacetat-Copolymere (EVA) beobachtet. Die großen EVA-Hersteller befinden sich in Asien und im Nahen Osten, und wie ICIS angibt, hat die Verwendung dieses Klebstoffs in wachsenden Sektoren mit Produkten mit höherem Mehrwert, wie z. B. Schuhe in Asien und die Industrie für erneuerbare Energien in China, den Wettbewerb für Copolymere, die bei der Herstellung von Schmelzklebstoffen verwendet werden, verstärkt.

„Es ist ein Kampf um die Produktionsprozesse“, erklärt Luis Guerra, Verkaufsleiter für den asiatisch-pazifischen Raum bei Meler. „Die Knappheit treibt die Investitionen in Forschung und Entwicklung an – die Art und Weise, wie die Produktion durchgeführt wird, wird neu überdacht. Die Endverbraucher brauchen mehr Flexibilität und die Einbindung neuer Technologien in traditionelle Anwendungen.“

Luis gibt ein Beispiel für diesen Kampf der Verfahren: EVA-Folien für die Herstellung von Solarpaneelen, deren Produktion seit Jahren im Steigen begriffen ist, sind im Klebstoffsektor auf dem Vormarsch.

Entwurf von Komponenten, die für die Herstellung von Solarzellen verwendet werden. Die EVA-Folie ist in zwei der Konstruktionsschichten enthalten.

„Als Unternehmen, das sich auf das Auftragen von Klebstoffen spezialisiert hat, haben wir bereits auf diese neuen, durch die Marktsituation bedingten Bedürfnisse reagiert. Zum einen haben wir unsere Kunden bei der Umstellung ihrer Produktion unterstützt, zum anderen haben wir vielseitige Produkte entwickelt, wie z. B. Raptor Infinity: das neue elektrische Auftragsgerät, das in der Lage ist, kontinuierliche Muster zu erstellen, die mit einer großen Bandbreite von Klebstoffviskositäten kompatibel sind.
Ziel ist es, dem Endanwender eine größere Flexibilität zu bieten, damit er nahtlos mit den verschiedenen verfügbaren Klebstoffen arbeiten kann, wodurch die Palette der Produkte, die mit demselben Applikator verwendet werden können, erweitert wird. Diese Funktion ist einzigartig für den Raptor Infinity und stellt einen seiner Wettbewerbsvorteile gegenüber herkömmlichen Applikatoren dar. Es ist ein klares Beispiel für unser Engagement, die aktuellen Probleme unserer Kunden zu lösen“, erklärt Luis Guerra.

Dieser Artikel wurde in Zusammenarbeit mit mehreren Fachleuten aus dem Bereich der Klebstoffanwendungen erstellt, die aufgrund ihres Engagements und ihres Interesses wichtige Akteure in dem heiklen industriellen Umfeld sind, in dem sich Meler befindet. Unser Ziel ist es, unseren Kunden und Partnern die Möglichkeit zu geben, die Auswirkungen dieses Umfelds auf ihr Geschäft zu beurteilen. Daher werden wir weiterhin aktuelle und nützliche Informationen für den Sektor anbieten.

Situation mondiale du marché
des adhésifs thermofusibles (2eme partie)